Dubbo (NSW), 30 Grad, Tag 210 der Reise, 33222 gefahrene Kilometer 

Wir sind in Dubbo (Central New South Wales) und feiern bei Sonnenschein und BBQ die Weihnachten auf einem Zeltplatz.

Aber alles der Reihe nach:
In Coober Pedy nahmen wir einen Tag Auszeit und nahmen an einer geführten Tour teil. Stefan bekam seine Opale zu Gesicht und wir durften 20 Minuten selber in der Erde rumstochern und unser Glück versuchen. Die Drehorte von Mad Max III und Ground Zero wurden auch besichtigt. Harrys Mine war genauso dabei wie auch der 6200 Km lange Dingozaun oder der 18 Loch Golfplatz ohne Rasen! Draußen in der Wüste, die mehr nach Mondlandschaft aussieht, herrschten gute 43 Grad und die Sonne brannte erbarmungslos runter. Am Abend zog ein heftiges Gewitter auf und das Schauspiel am Himmel war gewaltig. Der Regen blieb nicht aus und so war es nicht sicher ob wir am nächsten Tag offroad gehen könnten.

Am morgen war die Luft frisch und wir gingen uns bei der Polizei betreffend den Straßensperrungen erkunden. Diese waren jedoch nicht auf dem neuesten Stand und daher starteten wir einen Versuch Richtung Williams Creek. Die Strecke ist eine schöne Schotter/Sandpiste und war trotz des nächtlichen Regens kein Problem. Nach guten 170 Km kamen wir in Williams Creek an wo Stefan seine XT voll tankte und uns der Roadhouse Pächter mitteilte, dass die Strecke nach Maree gesperrt sei. Somit waren wir vorerst gestrandet. Nach einer kühlen Cola und einer kurzen Diskussion mit ihm wagten wir einen Versuch. Tja, nach guten 15 Km saß meine Twin das erste Mal fest. Siehe Bild und no comment please!
Nach weiteren 10 Km Schlitterfahrt hatte meine Twin die Nase endgültig voll und ließ mich in einem hohen Bogen absteigen. Das vordere Schutzblech hatte soviel Schlamm und Dreck gesammelt, dass das Vorderrad blockierte und ich somit die Kontrolle verlor. Und zum zweiten Mal auf dieser Reise beschädigte ich das Cockpit und Frontverschalung… wir fuhren also zurück nach Williams Creek wo ich die Wunden leckte und einige Sofortreparaturen ausführte. Nach etwa einer Stunde kam uns ein Auto entgegen und nach einem Gespräch mit den Fahrern stellt sich heraus, dass sie Strecke etwa 5 Km nach meinem Unfall trocken war. Da wieder Wolken aufzogen, wagten wir einen zweiten Versuch. Und diesmal klappte es ohne Problem. Nach guten drei Stunden trafen wir in Maree (ehemals Hergott) ein. Ein Zeltplatz mit echtem Gras erwartete uns und der Platzwart spendierte sogar ein kühles Bier. Und nun kommt’s, er hatte sogar ein Whirlpool im freien! Nächste Szene: Stefan und ich sitzen bei guten 35 Grad und bei einem kühlen Bier im Whirlpool. Einfach erfrischend! Leider nahm die Temperatur in der Nacht nicht wirklich und so lagen wir bei guten 31 Grad auf unseren Matratzen und versuchten uns nicht zu bewegen. Jede Bewegung bedeutete Schweiß und Wasserverlust. Irgendwann sind wir aber dann wohl doch eingeschlafen.

Am nächsten Tag ging es gen Süden und dabei kamen wir immer näher an einen Sandsturm. Irgendwann war das Epizentrum erreicht und wir kämpften mit brutalem Seitenwind (mein Vorderreifen ist rechts ganz abgelatscht). Doch es blieb nicht beim Staub und Sand. Plötzlich erste Tropfen und bevor wir es richtig realisierten, pisste es Vollgas. Stefan musste ständig mit einer Hand das Gesicht abdecken, da er Crossbrille und Helm trägt und der Regen sich wie Hagel anfühlte. Innert Minuten war wir bis auf die Unterhosen Nass. Wir hatten aber noch gute 50 Km bis zur nächsten Ortschaft. Also ab durch die Mitte, nass waren wir eh schon. In Hawker steuerte ich direkt auf den Campingplatz und wir mieteten uns ein Cabin. Es regnete noch etwa zwei Stunden weiter und somit war Offroad fahren vorläufig Geschichte.

Tags darauf war dank der Sonne alles trocken und wir machten uns auf den Weg nach Broken Hill. Zweimal mussten wir kurz umdrehen um dem heranrasenden Regen ausweichen. Schlussendlich schafften wir es durch die Mitte und kamen abends trocken in Broken Hill an. Von da war dann fast nur noch Geradeausfahren angesagt. Ein Stück Offroad dem Darling River entlang fuhren wir aber dann doch noch. Gestern waren es dann aber fast 570 Km ohne ernstzunehmende Kurve! Dank groesserer Ãœbersetzung auf meiner Twin und einem Durchschnittstempo von 90 Km/h hab ich nun den Verbrauch auf 6,6 Liter runtergeschraubt. Stefan kämpft sich mit seinen 44 PS durch Australien, wobei wahrscheinlich nicht mehr als 35 PS das Hinterrad erreichen (Stefan ist sich da ganz sicher!) 🙂

Nun sind wir Dubbo und genießen bei einem kühlen Bier und Sonneschein unserer Oz Weihnachten. Der Campingplatzinhaber hat für heute Nachmittag eine BBQ angekündigt und somit steht unser Weihnachtsessen auch schon fest.
Prost Mahlzeit und fröhliche Weihnachten an alle!

19.12.07 Coober Pedy (draufklicken fuer volle Groesse):
Harrys toiletStefan beim Opal suchenGolfplatz von Coober Pedy

20.12.07 Coober Pedy – Maree:
Stefan mit seinem neuen LkwWilliams CreekFestgefahrene TwinScheibenrad oder was?Der Ghan Express

21.12.07 Maree – Hawker:
Ein Reifen mit eingetragenem Weltrekord

23.12.07 Broken Hill – Wilcannia
Wo geht’s lang?

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